Spuren der schwarzen Pädagogik in der heutigen Erziehung
Obwohl die schwarze Pädagogik als überholt gilt, sind ihre Prinzipien noch spürbar. Strenge, Gehorsam und Kontrolle sind in vielen Familien und Schulen weiterhin präsent. Sätze wie „Weil ich es sage!“ oder „Reiß dich zusammen!“ zeigen, dass autoritäres Denken noch nicht verschwunden ist.
Auch im Schulsystem zeigt sich ihr Einfluss: Leistungsdruck, Disziplin und Bestrafungen wie Nachsitzen erinnern an alte Erziehungsmodelle. Emotionen werden oft unterdrückt, statt dass Kinder lernen, mit ihnen umzugehen.
Dennoch wächst das Bewusstsein für gewaltfreie Erziehung. Moderne Ansätze setzen auf Mitbestimmung, Respekt und emotionale Unterstützung. Doch die Frage bleibt: Haben wir die schwarze Pädagogik wirklich überwunden - oder tragen wir sie noch immer in uns?
Typische Situationen
1. Emotionale Unterdrückung
• Ein Kind weint und bekommt zu hören: „Hör auf zu weinen, das ist doch nichts!“
• Ein Kind zeigt Wut und wird mit den Worten bestraft: „Reiß dich zusammen!“
2. Autoritäre Strukturen in der Schule
• Kinder müssen still sitzen und dürfen keine eigenen Meinungen äußern, ohne Konsequenzen zu befürchten.
• Lehrkräfte bestrafen die Kinder mit Nachsitzen oder Strafarbeiten, wenn sie sich nicht an die starren Regeln halten.
3. Strenge Erziehung zu Hause
• Ein Kind wird mit Liebesentzug bestraft, um es zu disziplinieren, z. B. durch das Ignorieren oder Schweigen der Eltern.
• Sätze wie „Weil ich es sage, und nicht anders!“ werden genutzt, um Gehorsam durchzusetzen, ohne Raum für Diskussion oder Eigenständigkeit zu lassen.
4. Leistungsdruck und Überforderung
• Kinder stehen unter starkem Druck, immer bessere Leistungen zu erbringen, sei es in der Schule oder im Freizeitbereich, ohne dass ihre eigenen Bedürfnisse und Emotionen berücksichtigt werden.
• Fehler werden nicht als Lernchance gesehen, sondern als Versagen.
5. Fehlende emotionale Unterstützung
• Kinder haben das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse und Gefühle weniger wichtig sind als das Einhalten von Regeln und Vorschriften.
• „Sanfte“ Fehlerkorrekturen wie „Du hast es nicht richtig gemacht!“ oder „Du musst dich noch mehr anstrengen!“ ersetzen oft eine liebevolle und konstruktive Unterstützung.
„Die Kinder sind die Zierde der Eltern und müssen ihren Willem in allem gehorchen.“
Johann Gottlieb Fichte
„Ein Kind muss niemals tun, was es will, sondern immer, was es soll.“
Paul Möbius
„Das Kind muss im ersten Alter gezähmt werden, damit es später in der Gesellschaft einen geordneten Platz findet.“
Katharina Rutschky
„Die Seele des Kindes ist eine zarte Pflanze, die durch harte Hand und Zwang zu einem gelebten Leben geformt werden muss.“
Unbekannt, 19. Jahrhundert
„Strenge Erziehung ist notwendig, um den Charakter des Kindes zu bilden.“
Johann Heinrich Pestalozzi
„Kinder sind von Natur aus schlecht und müssen durch harte Strafen gebessert werden.“
Friedrich Wilhelm August Fröbel
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